20.04.2024 - 10:00

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Denkmalgerechte Ankerbojen im Attersee

Die Ufer des Attersees sind gesäumt von zahlreichen Liegeplätzen für Sportboote. Einen großen Anteil bilden die seeseitigen Liegeplätze, die mittels einer Boje, einer Ankerkette und einem Ankerstein im meist flachen Uferbereich errichtet wurden.
 
Dieser gängige Aufbau von Ankerbojen verursachen Schäden am Seegrund. Die oft überlangen Ankerketten schleifen am Seeboden und führen zu einem massiven Abtrag der Erdschichten in diesem Gebiet. In Folge sinken die Ankersteine immer tiefer in den Grund und bilden immer größere Bojenkrater. Krater mit einem Durchmesser von 12 m und einer Eindringtiefe von 1,5 m sind keine Seltenheit. Auf Luftbildern des Attersees sind die Bojenkraten deutlich zu sehen.
 
Eine Folge dieses Prozesses ist, dass nicht nur der Seegrund, sondern auch wertvolles Kulturgut unter Wasser gestört und manchmal auch zerstört wird. Oftmals befinden sich die Seeliegeplätze im Bereich der Reste von Pfahlbau-Siedlungen. Diese prähistorischen Dorfruinen stehen in der Regel unter Denkmalschutz. Das gilt auch für jene Siedlungen, die nicht Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ sind.
 
Diese Erosionsprozesse führen zusätzlich zu einer Schädigung der Natur am Seegrund und gefährden z.B. die unter Natura-2000-Schutz stehenden Armleuchteralgen (Characeae). Aus diesen Gründen haben sich das Kuratorium Pfahlbauten, das Bundesdenkmalamt, die Österreichischen Bundesforste als Grundeigentümer des Attersees sowie die Direktion für Landesplanung OÖ dazu entschieden, sich gemeinsam für eine Umrüstung der Ankerbojen einzusetzen. 
 
Das langfristige Ziel ist die Wiederherstellung des natürlichen, ungestörten Seegrundes, um auch für künftige Generationen die Natur- und Kulturgüter des Attersees zu erhalten.
 
Die Kürzung der überlangen Bojenketten ist in die Attersee-Bojenverordnung aufgenommen worden. Um ein weiteres Schleifen der Ankerketten am Seegrund zu verhindern, werden Zwischenbojen in diese eingefügt. Diese zusätzlichen Bojen befinden sich zwischen der eigentlichen Ankerboje und dem Ankerstein und halten so die Ankerkette vom Seegrund frei. Die Zwischenbojen werdem ca. 1 m bis 1,5 m über dem Ankerstein positioniert. Die erste vollständige Umrüstung wurde in der UNESCO-Welterbestätte Litzlberg-Süd durchgeführt. Bereits nach weniger als einem halben Jahr zeigte sich, dass sich neues Sediment in den Kratern abgelagert hatte und dass die Maßnahme funktioniert. 

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: